Leben und Arbeiten in der Schweiz
Die Schweiz ist das mit Abstand beliebteste Ziel für deutsche Auswanderer. Neben einer reizvollen Landschaft, gehören das hohe Lohnniveau sowie die niedrigen Steuern zu den wichtigsten Argumenten für einen Umzug in die Schweiz. Im Gegenzug müssen höhere Lebenshaltungskosten eingerechnet werden. In der Schweiz gibt es mit Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch vier unterschiedliche Amtssprachen. Je nachdem, in welchem Kanton man sesshaft werden möchte, sollte man die dort gesprochene Amtssprache beherrschen. Es ist vorteilhaft, neben Deutsch noch italienisch oder französisch zu beherrschen.
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Inhaltsübersicht:
Wirtschaftliche Lage und Arbeitsmarkt in der Schweiz
Mit nur 3,6 Prozent (Stand 3/2016) liegt die Schweizer Arbeitslosenquote deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Die Wirtschaft zeigt sich auch in Zeiten von Krisen sehr stabil. Der Ausländeranteil von 20 Prozent zeigt, dass man hier weiß wie Einwanderer in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Rund 75 Prozent der vorhandenen Stellen stammen aus den Bereichen Maschinenbau, Chemie und Dienstleistungen. Des Weiteren werden in den folgenden Bereichen ebenfalls Fachkräfte gesucht:
- Medizin und Pflege
- Lehrer
- Technik und Ingenieurwesen
- Mitarbeiter in der Gastronomie
Löhne und Gehälter in der Schweiz
Die Schweiz hat eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen weltweit. Das Durchschnittsgehalt lag 2015 bei 6.118 CHF (5.900 Euro). Wie viel man verdienen kann, hängt natürlich immer auch von der Branche und dem Ausbildungsniveau ab. Überdurchschnittliche Gehälter werden beispielsweise bei Banken, in der chemischen Industrie sowie in den Bereichen Forschung und Entwicklung gezahlt. Dazu gibt teilweise sehr starke regionale Unterschiede. Die höchsten Gehälter werden in Zürich gezahlt. Andere Städte wie Basel oder Genf liegen ebenfalls über dem Durchschnitt. Mit 4.996 CHF ist der durchschnittliche Verdienst im Tessin am geringsten.
Durchschnittslohn für verschiedene Branchen:
- Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: 9.270 CHF
- Information und Kommunikation: 8.919 CHF
- Baugewerbe: 6.024 CHF
- Gastgewerbe: 4.96 CHF
- Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: 9.270 CHF
- Information und Kommunikation: 8.919 CHF
- Baugewerbe: 6.024 CHF
- Gastgewerbe: 4.96 CHF
Wer sich in der Schweiz auf eine vergleichbare Stelle bewirbt, kann hierfür die folgende Umrechnungsformel nutzen. Bei einem derzeitigen Verdienst von rund 70.000 Euro kann der Betrag einfach verdoppelt und das Währungszeichen mit CHF ersetzt werden. Bei einem Bruttogehalt von 50.000 Euro sollte man in der Schweiz folglich etwa 100.000 Franken verdienen. Bei höheren Gehältern sollte dagegen eher 1:1 umgerechnet werden. Je nach Branche, Region, Funktion und Ausbildungsniveau kann es natürlich zu Abweichungen kommen.
Eine Wohnung in der Schweiz finden
In der Schweiz eine bezahlbare Wohnung zu finden ist alles andere als einfach. Dies liegt insbesondere am geringen Leerwohnungsbestand von 0,5 Prozent und weniger. Die hohe Nachfrage hat in den letzten Jahren zu steigenden Mietpreisen geführt.
Die Kosten für eine Mietwohnung sind je nach Kanton stark unterschiedlich. In Zürich liegt der durchschnittliche Preis bei rund 19 Franken pro Quadratmeter. Mietwohnungen in Basel haben einen Quadratmeterpreis von rund 17 CHF. Deutlich günstiger ist es beispielsweise im Kanton Jura wo Wohnungen bereits für durchschnittlich 11,3 CHF pro Quadratmetern angeboten werden.
Generell gilt, dass Wohnungen in zentraler Stadtlage teuer sind als in Randgebieten. Die Schweiz verfügt über eine sehr gute Infrastruktur, sodass entlegenere Gebiete mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen sind. Freier Wohnraum wird in erster Linie über regionale Tageszeitungen angeboten. Zudem lohnt ein Blick in die verschiedenen Internetportale. Darüber hinaus verfügen viele Gemeinden in der Schweiz über Listen, in denen die freistehenden Häuser oder Wohnungen ihrer Gemeinde verzeichnet sind. Die private Vermietung ist in Städten eher selten. Hier wird der Wohnraum in erster Linie von großen Immobilienverwaltungen zur Verfügung gestellt.
Weitere Lebenshaltungskosten in der Schweiz
In kaum einem anderen Land sind die Lebenshaltungskosten so hoch wie in der Schweiz. Die Preise für Lebensmittel liegen zwischen 20 und 30 Prozent über denen in Deutschland. Wer nah an der Grenze wohnt, kann in Deutschland einkaufen und sich anschließend die Mehrwertsteuer wieder erstatten lassen. Freizeitaktivitäten sind ebenfalls recht teuer. Für einen Kinoabend müssen bis zu 25 CHF eingeplant werden. Der Restaurantbesuch beginnt zumeist bei 40 Franken.
Die Mobilfunkpreise fallen im Vergleich recht hoch aus. Es gibt drei große Anbieter, welche die Preise relativ stabil halten. Normaltelefonierer müssen rund 60 CHF im Monat einplanen. Aufgrund der hohen Mietkosten wohnen viele Schweizer außerhalb der Großstädte. Für Auto/Benzin bzw. öffentliche Verkehrsmittel fallen monatlich rund 750 Franken an.
Steuern und Sozialversicherung in der Schweiz
Was die steuerliche Belastung betrifft, gibt es je nach Kanton teilweise deutliche Unterschiede.
Wer in die Schweiz auswandert, erhält für die ersten fünf Jahre eine Aufenthaltsbewilligung B. Die Steuer wird in diesem Zeitraum direkt vom monatlichen Einkommen abgezogen. Schweizer Bürger sowie Ausländer mit einer Bewilligung C zahlen ihre Steuer dagegen einmal jährlich wobei es die Möglichkeit einer Ratenzahlung gibt.
Die Krankenversicherung ist in der Schweiz Pflicht und muss komplett vom Arbeitnehmer bezahlt werden. Die Leistungen sind bei allen Kassen weitgehend identisch, bei den Prämien gibt es jedoch Unterschiede. Bei einem Einkommen von 6.000 Franken muss mit monatlichen Kosten zwischen 300 und 400 CHF gerechnet werden. Zu beachten sind außerdem die jährlichen Selbstbehalte. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Krankenversicherung in der Schweiz.
Aufenthaltsgenehmigung für die Schweiz
Auswanderer müssen sich innerhalb von acht Tagen bei seiner Wohnsitzgemeinde anmelden. Hierfür müssen die folgenden Unterlagen vorgelegt werden:
- Gültiger Pass
- Geburtsurkunde
- Nachweis über die Mitgliedschaft bei einer Krankenkasse
- Arbeitsvertrag
- Passfoto
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Die Schweiz ist zwar kein Mitglied der Europäischen Union, für EU-Bürger gilt jedoch die volle Personenfreizügigkeit. Somit gelten dieselben Rechte wie für einheimische Arbeitnehmer. Bei Einreise wird eine Aufenthaltsgenehmigung von sechs Monaten ausgestellt. Anschließend müssen Einwanderer sich beim zuständigen Arbeitsamt melden und einen Arbeitsvertrag bzw. den Nachweis einer selbstständigen Tätigkeit nachweisen. Sind die Voraussetzungen erfüllt wird eine Aufenthaltsbewilligung ausgestellt. Für EU-Bürger gibt es dabei vier unterschiedliche Varianten:
- Bewilligung B bei Vorlage eines Arbeitsvertrags mit mindestens 1 Jahr Gültigkeit. Die Aufenthaltsbewilligung ist fünf Jahre gültig.
- Bewilligung C nach Ablauf der ersten fünf Jahre, wenn weiterhin ein Arbeitsvertrag besteht. Die Bewilligung ist unbefristet gültig.
- Bewilligung G für Grenzgänger die in ihrem Heimatland leben und in der Schweiz arbeiten.
- Bewilligung L wenn der Arbeitsvertrag auf weniger als zwölf Monate befristet ist.
Wer mindestens 12 Jahre im Land gelebt hat, kann die Schweizer Staatsangehörigkeit beantragen.